Faraja heißt Trost
Verein zur Förderung der Bildungschancen von afrikanischen Kindern
Kindern, und vor allem körperlich beeinträchtigten Menschen eine Perspektive zu geben, ist überall auf der Welt eine kostspielige Sache. Doch anders als in Deutschland darf in ostafrikanischen Ländern dabei weniger auf die Unterstützung des Staates gezählt werden. Staatliche Schulen sind oft nur unzureichend ausgestattet, private hingegen gezwungen, ihre Kosten zu decken, gerade weil für sie immer der Mensch im Mittelpunkt steht.
Der Förderverein „Faraja heißt Trost“ möchte diese Bemühungen einzelner Schulen in Tansania und Kenia ideell, fachlich und finanziell unterstützen. Um unsere Arbeit auch finanzieren zu können, sind wir neben den Erlösen unserer Veranstaltungen immer auch auf Spenden angewiesen. Diese ermöglichen so zum Beispiel körperbehinderten Azubis, die oft das Schulgeld nicht (vollständig) selbst bezahlen können, den Schulaufenthalt im Usa River Rehabilitation Centre.
Wir über uns
Im Zuge einer Tansaniareise besuchten die Heilpädagogischen Förderlehrer des Wilhelm Löhe Förderzentrums in Traunreut, Marianne und Reinhard Penn, im August 2004 erstmals das Faraja Diaconic Centre am Fuße des Kilimanjaro. Angesprochen vom Schicksal und Lebensmut der dort unterrichteten körperbehinderten Kinder und Jugendlichen entschlossen sie sich spontan dazu, etwas länger zu bleiben und mit fachlichem Rat und handwerklicher Tat zur Seite zu stehen, getreu dem Motto: „Faraja heißt Trost“.
Europäische Standards gewöhnt, fiel es ihnen schwer, über zu kurze Krücken, unangepasste Stühle und Tische oder fehlende Therapiegeräte in einer Schule für körperbehinderte tansanische Kinder hinweg zu sehen. Ein wenig half ihnen das Wissen, dass es diesen Schülern vergleichsweise gut geht:
Sie teilen nicht das Schicksal so vieler Leidensgenossen, die früher in der Wildnis oder auf einem Felsen in der Flussmitte ausgesetzt wurden. Sie werden auch nicht mehr in den Hütten ihrer Eltern versteckt, um der Familie keinen schlechten Ruf zu bescheren.
Vielfach mussten sie erst dort in den Dörfern, in den Hütten, von den Mitarbeitern der evangelisch-lutherischen Kirche Tansanias aufgespürt werden und die Eltern von der Notwendigkeit einer Schulbildung – gerade auch für ihre beeinträchtigten Kinder – überzeugt werden. Jetzt wohnen sie oftmals mehr als einen Tagesmarsch von zu Hause entfernt in Faraja, werden beschult und medizinisch betreut und erhalten dreimal täglich eine Mahlzeit!
Davon können viele gleichaltrige Tansanier nur träumen! Zurück in Deutschland und ermutigt vom Zuspruch der hiesigen Kollegen begann das Ehepaar Penn Gelder zu sammeln, um über die Beteiligung an einem Container u. a. Rollstühle, Gymnastikmatten und Werkzeug nach Faraja zu verschiffen.
Peter Barbian, der damalige Leiter des Faraja Diaconic Centre, ließ den Kontakt nicht abreißen und regte die Einrichtung eines Werkraums an. Mit einer ansehnlichen Summe Geld aus verschiedenen Spendenaktionen und Veranstaltungen konnte 2006 die Grundausstattung des Werkraums erfolgen.
Nach einem erneuten Besuch im Jahr 2008 und dem Kennenlernen weiterer unterstützenswerter Einrichtungen kam es gegen Ende 2009 zur Gründung des Fördervereins „Faraja heißt Trost“, der nach regelmäßigen Besuchen zwischen 2010 und 2022 den unterstützten Schulen eine stattliche Summe zukommen lassen konnte.